EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat in einem Interview im Rahmen des CogX-Festivals am 14. Juni angekündigt, die Wettbewerbsregeln darauf zu prüfen, ob stationären Innenstadthändlern „Privilegien“ gegenüber dem Onlinehandel gegeben werden können. Der Onlinehandel bringe zwar viele digitale Innovationen, gleichzeitig sei Vestager aber besorgt um die Innenstädte, wie man sie von früher gekannt habe. Hierzu äußert sich Frank Düssler, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom bevh:
Die Absicht der EU-Kommission, nicht näher definierte „Privilegien“ für stationäre Händler zu prüfen, geht schon im Grundsatz in die falsche Richtung: Aufgabe der Politik muss sein, für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen und nicht, einzelne Unternehmen zu bevorteilen. Was wir brauchen sind neue Ideen für neue Städte, nicht die Bewahrung überholter Strukturen. Der Onlinehandel – nicht die verfehlte Innenstadtpolitik der vergangenen Jahrzehnte – sichert kleinbetriebliche Existenzen. Wir hätten daher eine bessere Idee: Schaffen wir keine Privilegien. Schaffen wir lieber eine positive Vision für unsere Städte, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters gewachsen ist und unter dem Schlagwort der intelligent vernetzten Stadt schon seit Jahrzehnten beredet werden.