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Wertschätzende Grüße aus dem Internet: Handgeschriebenes online bestellen - Berliner Start-up launcht weltweit ersten Webshop für schöne Briefe

verfasst von Christin Schmidt

Während verschiedene Dienstleister den Zeitgeist mit digitalen Briefen zu treffen versuchen, geht der Berliner Unternehmer Thorsten Petzold den umgekehrten Weg. In seinem neuen Webshop schöne-briefe.debietet er die Übertragung von eigenen Texten in original handgeschriebene Briefe an. 61 Schönschreiberinnen sind für Petzold im Einsatz, damit die individuellen Liebesgrüße, Dankesschreiben oder Entschuldigungen bereits am nächsten Werktag an den Empfänger versendet werden können. Mit Preisen ab 7,99 Euro sind einzelne, hochwertig gestaltete Grußkarten auch für Privatpersonen erschwinglich.

Die Geschäftsidee ist so simpel wie naheliegend, denn der Trend geht angesichts von E-Mail-Flut und Werbespam zum Originalen, Persönlichen. Shops wie DaWanda oder Manufactum boomen, und wenn handgeschriebene Einladungen in der High Society seit eh und je Standard sind, werden sie nun auch zunehmend von Firmen eingesetzt. In diesem Segment ist Thorsten Petzold seit einem Jahr mit der Mutterfirma des neuen Webshops, der SCHREIBSTATT, erfolgreich. Den Anstoß für die Gründung der einzigen deutschen „Manufaktur für Handgeschriebenes“ gaben Erfahrungen mit Mailingunternehmen, deren Werbesendungen meist im Papierkorb landeten. 

Petzold überzeugt seine Geschäftskunden mit beachtlichen Öffnungsraten der handgeschriebenen Einladungen zu Firmenevents oder Schreiben zur Neukundenakquise – sie erreicht hier fast 90%, was deutlich über dem Durchschnitt von Druckprodukten  liegt. Inzwischen nehmen diverse namhafte  Unternehmen die Services der SCHREIBSTATTin Anspruch, um Einladungskarten, Dankesschreiben oder außergewöhnliche Botschaften an besondere Kunden schreiben zu lassen. Für spezielle Aufträge von High End-Kunden wie etwa Montblanc kommt eine Kalligraphin zum Einsatz, die hochklassigen Events einen produktaffinen, luxuriösen Touch verleiht.

Insbesondere Online-Händlern eröffnen sich mit Handgeschriebenem ungeahnte Möglichkeiten: Ein persönlicher Paketbeileger etwa macht für viele Käufer den entscheidenden Unterschied. Es weckt Emotionen, bindet an den Shop und symbolisiert Wertigkeit – so, wie es sonst nur ein Einzelhändler schafft. Das Handling ist einfach, die Preise für das einzelne Kärtchen liegen im kalkulierbaren Bereich, so dass die Investition auch bei großem Volumen überschaubar bleibt. Besonders interessant für Kundenbindungsmaßnahmen oder das Beschwerdemanagement ist eine neue White Label-Lösung, die über das CRM-System des Kunden funktioniert: Mit ihrer Hilfe kann beispielsweise eine Reklamation am selben Tag mit einem handgeschriebenen Brief beantwortet werden.

Als die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vor Kurzem „Weg mit der Schreibschrift“ titelte, konnte Thorsten Petzold das kaum beunruhigen – noch gibt es genug Nachwuchs für seine SchönschreiberInnen. Und dank der steigenden Nachfrage dürfte es sich sogar um einen Beruf mit Zukunft handeln.