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Weil der Mensch zählt – Möglichkeiten für mehr Miteinander in Zeiten von Corona

Der Onlinehandel boomt, Plattformen und Marktplätze sind auf dem Vormarsch und Automatisierung wird zum entscheidenden Faktor, um Abläufe im modernen Beschaffungsprozess zu optimieren und Kosten zu sparen. Keine Frage, die Chancen der Digitalisierung bringen dem Handel großartige Vorteile und eröffnen uns allen ungeahnte Möglichkeiten. Aber mal Hand aufs Herz: Geht es Ihnen nicht auch so, dass in den vergangenen Wochen und Monaten der Kontakt mit Menschen immer wertvoller geworden ist? Einfach deshalb, weil es plötzlich alles andere als selbstverständlich ist, jeden überall persönlich treffen zu können?

Als Corona im März anfing, sich in Deutschland auszubreiten, waren die Büroräume unserer Unternehmenszentrale in Hirschau innerhalb weniger Tage verwaist und die Gänge von heute auf morgen wie leergefegt. Kein fröhliches Guten Morgen an der Pforte. Kein Mittagessen mit Kolleginnen und Kollegen in der Kantine. Kein kurzes Hallo in der Teeküche. Keine Meetings innerhalb der Abteilung oder in Projektteams. Keine Treffen auswärts mit Kundinnen und Kunden. Keine Messebesuche. Keine Team-Radtour. Kein gemeinsames Powern im Fitnessraum. Alles, was einen normalen Arbeitsalltag ausmacht, gehörte plötzlich der Vergangenheit an.

Wir alle standen vor der Frage: Wie kann es in diesen besonderen Zeiten gelingen, den Kontakt zu Kundinnen und Kunden zu erhalten? Wie kann trotz aller Corona-Einschränkungen reger Austausch untereinander im Team gelingen? Und welche neuen Formate brauchen wir, um die kommunikativen Grenzen, die die Corona-Einschränkungen unweigerlich mit sich bringen, zu überwinden? Ohne Corona hätte es definitiv Monate gebraucht, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Und wer weiß, ob diese Antworten heute überhaupt schon in die Tat umgesetzt wären. Aber Not macht bekanntlich nicht nur erfinderisch, sondern auch flexibel. Und so haben auch wir bei Conrad uns daran gemacht, den für uns so wichtigen Faktor Mensch in Corona-Zeiten neu zu denken und Wege zu gehen, die wir so Anfang des Jahres definitiv nicht auf dem Zettel hatten.

Wie die Weihnachtszeit, hat uns auch Corona gelehrt, hier und da innezuhalten, und unser Gegenüber verstärkt ins Blickfeld zu rücken. Ganz aktuell ist bei uns zum Beispiel der Wunsch aufgekommen, allen Paketbotinnen und Paketboten in diesem besonders herausfordernden Jahr danke zu sagen. Wir haben dafür die Form eines offenen Briefes gewählt und unter #Zustellhelden ein Gewinnspiel organisiert. Denn Fakt ist: Ohne die Unterstützung der Paketdienstleister wäre unser Geschäftsmodell mit der momentanen Fokussierung auf den Onlinehandel nicht umsetzbar. Die Paketbotinnen und Paketboten machen für uns die letzten Schritte und tragen die Verantwortung dafür, dass die bestellte Ware pünktlich an Ort und Stelle ist. Die Deutsche Post DHL beispielsweise erwartet für das Gesamtjahr 2020 bei ihren Sendungen ein Plus von fast 15 Prozent. Den Zustellerinnen und Zustellern wiederum bringt dieser Online-Boom gerade jetzt in der Weihnachtszeit volle Lieferwagen, überlange Arbeitstage und unzählige Stockwerke – und damit das Gegenteil von Besinnlichkeit.

Apropos Online-Boom. Die technischen Voraussetzungen für mobiles Arbeiten in der Cloud waren bei uns glücklicherweise schon vor dem Ausbruch der Pandemie geschaffen, sodass der Wechsel hin zum mobilen Arbeiten zuhause reibungslos verlief. Doch wie kann ein dezentrales Team erfolgreich geführt werden und wie begleitet man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die man nicht jeden Tag trifft, gut durch die Coronazeit? Um unsere Führungskräfte hier gut abzuholen, hat unsere Personalentwicklung ein großes Angebot an eLearnings, Videos und Austauschplattformen erstellt, das auch Raum für Diskussion bot und so die Identifizierung von Top-Themen ermöglichte. Parallel wurden neue Konzepte erarbeitet, um auch neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen guten Einstieg zu ermöglichen und den Onboarding-Prozess trotz aller digitalen Herausforderungen persönlich zu gestalten und individuell zu betreuen. Auch unsere Welcome-Tage finden trotz Corona weiterhin statt – virtuell über Videochat, in den sich auch unsere Geschäftsführung einklinkt, um die neuen Kolleginnen und Kollegen persönlich zu begrüßen.

Trotzdem fehlt vielen von uns – verständlicherweise – das soziale Miteinander. Zwar haben wir jede Menge Tools für kollaboratives digitales Arbeiten zur Verfügung, beispielsweise die gemeinsame Arbeit in Dokumenten in der Cloud. Und definitiv hat auch der persönliche und direkte Kontakt in Videokonferenzen einen ganz neuen Stellenwert bekommen – auch im Hinblick auf die aktive Gestaltung von Kundenbeziehungen. All das kann aber den kurzen Austausch auf dem Gang oder die gemeinsame Mittagspause nicht ersetzen.

Vielleicht ist es gerade das ungewohnte Vor-sich-hin-Arbeiten in der „Homeoffice-Blase“, das den Wunsch nach mehr Zusammenhalt hervorbringt. Beispielsweise haben einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Beginn der Pandemie kommuniziert, dass die Selbstorganisation beim mobilen Arbeiten für sie ein großes Thema ist. Spontan hat sich dazu in unserem Intranet ein digitaler Austausch ergeben, in dem untereinander Ideen und Tricks weitergegeben wurden. Am Ende haben alle zusammen geholfen und es ist eine Art Ratgeber entstanden, der ganz konkrete und praktische Tipps zur Organisation des neuen Arbeitsalltags in der Pandemie bereithält.

Auch für die Stärkung sozialer Beziehungen haben sich im Zuge des dezentralen Arbeitens ganz neue Formate entwickelt: Einige Teams treffen sich beispielsweise regelmäßig zum virtuellen Business-Frühstück am Laptop in der eigenen Küche und auch Team-Weihnachtsfeiern finden dieses Jahr digital statt. Ganz aktuell haben unsere Kolleginnen und Kollegen von der IoT-Plattform Conrad Connect außerdem einen Schritte-Zähl-Wettbewerb ins Leben gerufen, bei dem Abteilungen gegeneinander antreten können. Denn die #Fit4smart-Challenge ist ein intelligenter Service, der nicht nur Privatpersonen, sondern vor allem auch anderen Unternehmen kostenlos zur Verfügung steht. So motiviert der Contest nicht nur mich selbst zu mehr Bewegung im Alltag, um während des Corona-Lockdowns fit zu bleiben, sondern trägt auch zu mehr Interaktion im Unternehmen bei.

Und wie sieht es mit der Kommunikation nach außen aus? Von vielen Teams bekomme ich das Feedback, dass regelmäßige Video-Calls dem Kontakt mit Kundinnen, Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern extrem zuträglich sind und die Beziehung auf eine neue Ebene gerückt haben. Hat man vor Corona einfach nur telefoniert, erlaubt die Videokonferenz aus dem eigenen Arbeitszimmer einen Blick hinter die Kulissen und manchmal lernt man sogar Kind oder Hund des Gesprächspartners kennen. Und trotzdem gilt: Dieses Jahr ist vieles anders. Die Gelegenheit für persönliche Geschäftstermine oder das Knüpfen neuer Kontakte auf Messen sind rar geworden. Also war die Kreativität unseres Event-Teams gefragt. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Innerhalb weniger Wochen wurden gleich zwei neue Formate entwickelt, um den Draht zu Kundinnen und Kunden trotz aller Einschränkungen nicht abreißen zu lassen. Zwar musste unsere für Oktober bis Dezember geplante Roadshow durch ganz Deutschland aufgrund wieder steigender Fallzahlen zunächst abgesagt werden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und so setzen wir darauf, dass die Tour zu gegebener Zeit fortgesetzt und unser neuer Showtruck 2021 wieder touren darf und Vor-Ort-Besuche auf Firmenparkplätzen absolvieren wird, um bestehenden und neuen Kundinnen und Kunden die Möglichkeiten unserer Sourcing Platform näher zu bringen und den persönlichen Austausch unter Einhaltung aller Hygienevorschriften zu ermöglichen.

Unsere Online-Convention hingegen konnte Mitte November wie geplant stattfinden. Drei Tage lang haben wir auf diesem Weg Neues rund ums digitale Sourcing und die aktuellen Themen der Elektronikbranche auf digitalem Weg zu unseren Kundinnen und Kunden gebracht. Es wurden Produktneuheiten vorgestellt, Trends des Handels in Keynotes vorgestellt und in Podiumsdiskussionen ein Blick in die Zukunft gewagt. Umrahmt wurden diese Talk -Formate von Podcasts und interaktiven Workshops. Sie wollen mehr zum Thema einfache, schnelle und umfassende Beschaffung erfahren? Hier sind alle Beiträge der Convention gesammelt.

Online-Messen, Video-Meetings, Kundengespräche per Hangout, virtuelle Teamentwicklung – Corona hat in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass in vielen deutschen Unternehmen Lernkurven steil nach oben geschossen sind. Die Digitalisierung hält zunehmend Einzug in unser Arbeitsleben. Und zugegeben, zwischendurch ist es auch mal anstrengend, die eigene Komfortzone zu verlassen. Aber es lohnt sich. Denn wie sagte einst schon der britische Komponist Benjamin Britten: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.” In diesem Sinne: Lassen Sie uns gerade in herausfordernden Zeiten von- und miteinander lernen, Ideen austauschen und Inspiration teilen. Ich persönlich freue mich darauf.