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Vorgestellt: Marco Gräber von sleevematix

Marco Gräber, Gründer von sleevematix im Gespräch mit Josephine Schmitt

Marco Gräber bereichert mit seinem Unternehmen sleevematix ab Anfang Januar das Startup-Netzwerk des bevh. Heute möchten wir ihn und seine Idee hier gerne vorstellen.

Seinen Eintritt in die Welt des Kaffees hatte Marco Gräber schon zu Schul- und Studienzeiten, als Barista. Seitdem reifte die Idee des Cub Sleeve bis sich Jahre später in Schweden endlich eine Gelegenheit zur Umsetzung bot: als Weihnachtsgeschenk für die ehemalige Coffee-to-go trinkende Vorgesetzte. Einige Prototypen später konnte endlich einer ernst genommen werden. Doch bat Marco die Beschenkte dann doch, ihren Kaffee weiterhin ohne Sleeve zu trinken. Die Idee musste noch ein bisschen weiter reifen. Im November 2015 war es dann soweit: Marco hatte den für sich perfekten Prototypen vollendet und seine ehemalige Vorgesetzte durfte ihren täglichen Kaffee nun mit einem Cub Sleeve trinken.



Marco, was ist das besondere an sleevematix?

sleevematix ist ein junges Startup aus Berlin. Ungleich der bekannten Berliner Startup-Szene dieser Tage, handelt es sich um ein physisches Produkt. Die Kurzfassung wäre: praktisch, innovativ, handgemacht, stylisch und umweltbewusst. Im Detail ist es ein wiederverwendbarer Cup Sleeve. Dies ins Deutsche zu übersetzen fällt nicht so einfach; es lässt sich als Tragehilfe für Heiß- und Kaltgetränke umschreiben. Im Sommer verlangsamt es das Schmelzen der Eiswürfel, im Winter das Verbrennen der Finger. Durch Materialien, wie recyceltes Leder und Kork ist er in sich nachhaltig. Er hilft aber auch die Umwelt zu schonen, da er nicht nur mit Einwegbechern, sondern auch mit Gläsern, Keramik- und Mehrwegbechern funktioniert. Papphalter, Servietten und Zweitbecher zur Isolation gehören damit der Vergangenheit an.

Der Cup Sleeve Korona®1 ist aber nicht nur praktisch und durch seine Scharniere auch platzsparend verstaubar, sondern er ist auch ein Lifestyle-Accessoire. Für die Einzelteile können im Webshop verschiedene Farben gewählt werden und es lassen sich Gravuren auftragen. Es bestehen vorausgewählte Motive; aber es lassen sich auch selbstformulierte Texte gravieren. In diesem kleinen Produkt stecken viele Möglichkeiten.



Warum sollte man einen Cup Sleeve haben?

Den Cup Sleeve Korona®1 sollte man haben, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für die Umwelt und oder für sich selbst. Wie viele Leute sehe ich jeden Tag mit schmerzverzogenen Gesichtern, die versuchen ihren Kaffee zu jonglieren. Das Problem lässt sich einfach und umweltschonend lösen und man kann sich auf den Konsum des geliebten Getränks konzentrieren. Aber durch ein persönliches Design kann man sich auch ausdrücken, wie man fühlt, wie man denkt, was man mag oder auch nicht mag. Es ist eine dezente Form der Kommunikation.

Und wen genau sprichst du mit deinem Produkt an?

Meine Zielgruppe ist weit gefächert. Im Grunde sind es alle Menschen, die Flüssigkeit zu sich nehmen, was nicht allzu viele übrig lässt, die nicht zur Zielgruppe gehören. Sei es eine Studentin, die auf dem Weg zur Uni einen Iced-Cappuchino trinkt, ein Geschäftsmann, der auf dem Weg zum Flughafen noch schnell eine heiße Schokolade trinkt oder ein älteres Pärchen, welches zu Hause am Mittagstisch einen heißen Tee aus einem Glas trinkt. Aber auch für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter belohnen oder neue begrüßen wollen, welche ein kleines Präsent für eine Sonderveranstaltung suchen oder ein Werbegeschenk für ihre besten Kunden überreichen möchten, ist es ein Produkt. Nicht zu vergessen ist die Anwendung als Hochzeitsgeschenk vom Brautpaar für die Gäste oder der Verkauf als Werbeartikel für einen Fußball- oder Basketballverein. Für jeden kann ein Cup Sleeve nützlich sein und auf verschiedene Art und Weise einen Mehrwert bieten; Und das auf der ganzen Welt.



Wie ist dein Unternehmen aufgestellt?

Sleevematix ist zentral aufgestellt. Der komplette Wertschöpfungsprozess findet in Berlin Stadt. Die Rohstoffe werden angeliefert und zum Endprodukt zusammengeführt. Dabei steht die Qualitätssicherung im Vordergrund und kann durch die lokale Produktion verwirklicht werden. Von hier aus werden alle Unternehmensaktivitäten gesteuert. Über direkten und indirekten Vertrieb über Agenturen wird der Cup Sleeve in Deutschland sowie in anderen Ländern auf den Markt gebracht. Denn durch ein universelles Produkt gibt es auch einen weltweiten Markt. Durch standardisierte Prozesse, die skalierbar sind, ist eine Anpassung an die Nachfrage jederzeit möglich.

Wie siehst du den Markt?

Den Markt zu fassen ist nicht immer einfach, denn er lässt sich nicht genau trennen. Im Segment Cup Sleeves ist er noch sehr unberührt. Ein robustes, nachhaltiges und vielfältig personalisierbares Produkt, wie dieses gibt es noch nicht am Markt. Damit bestreite ich aber auch einen Weg, bei dem ich den Markt an ein solches Produkt gewöhnen oder ich ihn darüber unterrichten muss. Denn etwas gänzlich Neues ruft oft Unsicherheiten hervor. Unabhängig davon ist der Markt jedoch riesig. Betrachtet man den weltweiten, Coffeeshop-, Werbeartikel-, Sportwerbeartikel-, Geschenke- und Touristenartikelmarkt, so kommt man auf einen dreistelligen Milliardenbetrag. Überall hier lässt sich das Produkt einbringen.

Konkurrenz lässt sich als jedes Gefäß mit einem Henkel definieren. Ansonsten hält sich dies stark in Grenzen. Mehr und mehr werden Pfandsysteme mit Mehrwegbechern eingeführt. Viele denken, dass dies mein Hauptkonkurrent ist. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Mehrwegsysteme sind mein wichtigster Partner und ich unterstütze diese absolut. Das Problem bei Mehrwegbechern ist, dass sie schlechter isolieren als Pappbecher und genau da kommt mein Cup Sleeve ins Spiel. Er übernimmt diese Isolation. Damit wirkt er auch als "Ermöglicher" für Pfandsysteme, die die Zukunft des Marktes bestimmen werden.



Was sind deine nächsten Ziele und Schritte?

Mein nächstes Ziel ist die Etablierung meines Produktes auf namhafte Kunden, um die Bekanntheit am Markt zu erweitern. Weiterhin bin ich gerade dabei in den amerikanischen Markt und dort speziell in den Sportartikelmarkt, vorzudringen. Allgemein ist der amerikanische Markt riesig für mich. Ansonsten werde ich im Januar auf der PSI meinen ersten Messeauftritt haben und dort international um Kunden werben. Dies wird ein wichtiger Meilenstein sein. Hier gilt es auch herauszukristallisieren, welche Länder mein Fokus sein sollten. Daraus ergibt sich auch, in welchen Ländern ich mein Patent in die nationale Phase bringen werde. Dies bedeutet natürlich einen erheblichen finanziellen Aufwand und diesen muss ich leisten können. Es wird also definitiv nicht langweilig werden.