Ein Gastbeitrag von Katerin Zinke, Unternehmenskommunikation der SEO-Küche Internet Marketing GmbH & Co. KG
Aufgrund des demografischen Wandels und in Zeiten des Fachkräftemangels herrscht in verschiedenen Berufsbranchen fehlendes Personal. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Laut einer Studie vom Personaldienstleister Manpower hat jedes zweite Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten ihre Stellen bedarfsgerecht zu besetzen. Wichtiges Kriterium ist nicht „irgendeinen“ Bewerber zu finden sondern den Bewerber, der auf das Unternehmen und auf den Aufgabenbereich zugeschnitten und bereit ist, neue Herausforderungen anzunehmen. Ziel ist es, dass der zukünftige Mitarbeiter zum Erfolg des Unternehmens beiträgt und sich mit diesem identifiziert.
Besonders im Personalbereich ist Social Media relevant geworden, denn herkömmliche Rekrutierungsmaßnahmen wie Print Medien, Online-Jobbörsen sowie Stellenausschreibungen auf der eigenen Karrierewebseite sind heutzutage nicht mehr ausreichend, um die Vielzahl von Zielgruppen anzusprechen. Die größte Herausforderung ist dabei eine professionelle Konzepterstellung für die optimale Nutzung von Social Media. Eine langfristige Herangehensweise und eine gewissenhafte Planung mit Festlegung von Zielen sind dabei unabdingbar. Neben finanziellen sowie zeitlichen Ressourcen sind in dem Bereich auch personelle Ressourcen für die Betreuung der Social Media Kanälen zu bedenken. Erst wenn eine professionelle Strategie konzipiert wurde, können die Möglichkeiten von Social Media ausgeschöpft werden. Einige Instrumente sind wichtige Bestandteile für den Unternehmenserfolg, andere sind nicht ausschlaggebend. Deshalb bedarf jedes Instrument einer individuellen Planung und Bearbeitung. Fragestellungen wie z.B. „Welche Zielgruppen wollen wir erreichen?“, „Welche Auswahl an Social Media Instrumenten ist entscheidend für die Rekrutierung?“, „Welche Instrumente werden von den relevanten Zielgruppen regelmäßig verwendet?“ sind neben der Analyse der Unternehmenssituation und das Formulieren von Zielen entscheidende Kriterien, die zu erörtern sind.
Auswahl an Social Media Instrumenten für die Fachkräftegewinnung
Soziale Netzwerke sind nicht nur für Marketingzwecke interessant, sondern spielen für die Personalgewinnung eine entscheidende Rolle. Das Unternehmen hat hier die Möglichkeit sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, Stellenangebote zu veröffentlichen und somit auch zielgruppengerecht auf Augenhöhe zu kommunizieren und Einblicke in den Arbeitsalltag zu geben.
Corporate Weblog werden vor allem auf Unternehmenswebseiten jeglicher Branche erstellt. Bestehend aus Texten, Bildern und Videos werden diese für jeden Interessierten frei zugänglich. Blogs werden für bestimmte Zielgruppen geschrieben, um eine direkte Ansprache im Web zu ermöglichen. Regelmäßiges Veröffentlichen von Inhalten werten die Unternehmswebseite auf und geben den Besuchern das Gefühl, Beachtung zu finden und einen Mehrwert zu erhalten.
Microblogging gehört zum Bereich des Bloggens aber mit begrenzter Zeichenanzahl. Als bekannter Microblogging Dienst kann Twitter genannt werden. Unternehmen nutzen diese Form, um Informationen an ihre Kunden zu kommunizieren. Zur Mitarbeitergewinnung können folgende Dinge beitragen: Auflistung aktueller Vakanzen mit Link zur Stellenbeschreibung, Hinweis zu Karrieremessen, Veranstaltungen und Events, Links zu Artikeln und Videos des Unternehmens.
Webvideos kommunizieren die Botschaft des Unternehmens in Audio- oder Videodateien. Für die Mitarbeitergewinnung kann dieses Medium in Form von Recruiting-Videos sehr gut eingesetzt werden.
Eigenschaften von Fachkräften
Fachkräfte sind in beinahe jeder Altersklasse vorhanden. Daher handelt es sich, bezogen auf das Alter, um eine homogene Gruppe. In den letzten Jahren ist jedoch eine allgemeine „Veralterung“ der Fachkräfte in Deutschland zu beobachten, da immer weniger gut ausgebildete Fachkräfte nachrücken oder Fachkräfte auswandern. Dennoch zeichnet Fachkräfte hohes fachliches Detailwissen in bestimmten Fachbereichen aus. Dieses Wissen erlangt ein Mitarbeiter jedoch erst mit einer gewissen beruflichen Erfahrung. Die fachliche Spezialisierung auf bestimmte Bereiche lässt ein persönliches Interesse an den in diesen Bereichen enthaltenen Themen vermuten. Daher überschneiden sich private und berufliche Interessen bei Fachkräften in der Tendenz häufiger als bei anderen Zielgruppen wie z.B. Absolventen, Praktikanten etc. Folglich suchen sie auch im Internet nach Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Diese Möglichkeiten können beispielsweise fachspezifische Foren, Kongresse oder sonstige Wissens- und Erfahrungsspeicher wie themengeclusterte Gruppen in sozialen Netzwerken sein. Durch ihren starken Bezug auf den eigenen Fachbereich haben sie möglicherweise eine begrenzte Sicht auf bestimmte Themen. Aber welche Social Media Instrumente sind für diese Zielgruppe entscheidend?
Relevanz der Instrumente für die Zielgruppe der Fachkräfte
In sozialen Netzwerken ist die Zielgruppe der Fachkräfte aufgrund vorhandener Berufserfahrung vermehrt vertreten. Gründe für die Nutzung Sozialer Netzwerke können zum einen das Interesse an fachspezifischen Themen sein. Das Business Netzwerk Xing stellt eine Vielzahl dieser Themen, u.a. sortiert nach Branchen, Kunst und Kultur, Internet und Technologie, Firmen etc. bereit. Fachkräfte haben die Möglichkeit sich an Foren aktiv durch Diskussionen sowie Erfahrungsaustausch zu beteiligen. Zum anderen werden Soziale Netzwerke möglicherweise vor dem Hintergrund genutzt, dass Headhunter aktiv auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften sind und sich ggf. ein attraktives Stellenangebot mit besseren Verdienstmöglichkeiten ergibt. Gerade die Chance der offenen Kommunikation in der Community und die Akquise durch Gruppenaktivitäten sind bei Fachkräften stark ausgeprägt. Corporate Weblogs bilden die Chance, Fachkräfte durch das regelmäßige Posten von Karrierethemen zu gewinnen. Fachkräfte sind in ihren Berufsfeldern etabliert und weisen große Erfahrungen auf. Gleichzeitig sind sie häufig mit den für sie relevanten Unternehmen vertraut. Sie nutzen aufgrund dessen Corporate Weblogs als ergänzendes Medium und nicht primär zum Konsumieren von Karrierethemen. Durch das Wesen von Microblogging können Stellenangebote sehr schnell veröffentlicht und einer breiten Masse zugänglich gemacht werden. Dies ist eine gute Möglichkeit schnelle, kurze Infos an die Zielgruppen zu bringen. Webvideos besitzen die Stärken Emotionen besser zu transportieren. In Deutschland gibt es aufgrund des Fachkräftemangels viele potenzielle Arbeitgeber. Um genau den Arbeitgeber herauszufiltern, benötigen Fachkräfte Informationen zu den „weichen Faktoren“ eines Unternehmens und legen darauf besonders großen Wert.
Fazit: Zukünftig wird sich das Forschungsgebiet weiterhin schnelllebig präsentieren. Indiz dafür sind die Veränderungen der Nutzerzahlen im Social Media Bereich und die Einschätzungen vieler Unternehmen, dass dieser Markt in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. In der Zukunft wird Social Media einen gefestigteren Platz im Personalrecruiting einnehmen und für alle Beteiligten unumgänglich werden.