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Same Day Delivery - Ein Ruck geht durch die Branche

verfasst von Christian Mister

Seit dem 12.  November dieses Jahres hat Amazon dem Thema Same Day Delivery eine neue Bedeutung gegeben bzw. dieses auf ein neues Level gehoben. Dabei ist die taggleiche Lieferung grundsätzlich nichts Neues. Im B2B-Bereich sowie im Versand von z.B. Arzneimitteln ist Same Day Delivery schon längst gängige Praxis.

Doch im B2C-Bereich, also im Endkundengeschäft hat Same Day Delivery bislang eher ein Nischendasein gefristet. Warum? Weil die Lieferung am selben Tag i.d.R. mit relevanten Zusatzkosten verbunden ist, die viele Kunden nicht tragen wollen. Amazon bietet seinen Kunden die taggleiche Lieferung seit dem 12.11.2015 nun jedoch sehr kostengünstig an. Amazon Prime-Kunden können diesen Service nun im Rahmen ihrer Prime-Mitgliedschaft (derzeit 49 € p.a.) nutzen. Nicht-Prime-Kunden zahlen 9,99 €. 

Andere Unternehmen wie z.B. Zalando oder Media-Saturn haben darauf sehr schnell reagiert. Zalando liefert seinen Kunden in Berlin sowie in zehn Städten des Ruhrgebiets die bestellte Ware nun auch am selben Tag - allerdings nicht allen Kunden und zudem bislang nach dem Zufallsprinzip. Dafür aber (noch) kostenfrei. Media-Saturn bietet seinen Kunden schon seit längerem Same Day Delivery der entweder im Online-Shop oder in der Filiale bestellten Ware an. Doch kürzlich wurde aus taggleicher Lieferung die Zustellung innerhalb von drei Stunden. Und das Ganze für aktuell 14,95 €. Auch die Cyberport GmbH kann mit ihrem EILT! Service bestellte Ware innerhalb von nur drei Stunden zustellen. 

Man sieht also, dass die großen Player diesen Trend aufgreifen bzw. bereits aufgegriffen haben und ihren Kunden zu marktverträglichen Preisen anbieten. Auf diese Weise wird die Same Day Delivery quasi „massentauglich“. Kunden werden diesen Service schnell schätzen lernen. Man denke nur mal an die für den Abend geplante Party zu hause, für die man noch nicht optimal ausgestattet ist. Einfach morgens auf dem Weg zur Arbeit mit dem Smartphone bestellen und pünktlich zur Party ist dann alles da. Oder der vergessene Geburts- oder Hochzeitstag. Morgens bestellt, abends ist alles da und der Haussegen ist gerettet. 

Same Day Delivery wird sich am Markt etablieren und damit irgendwann zum Standard – also von den Kunden erwartet. Aber heißt das nun, dass alle Online-Händler die taggleiche Lieferung anbieten müssen? Wie würden Juristen jetzt sagen: „Kommt darauf an.“ Same Day Delivery ist bestimmt nicht für alle Produktsortimente sinnvoll. Für bestellte Möbel beispielsweise erscheint die Lieferung zu einem bestimmten Wunschtermin, zu dem Freunde und Bekannte da sind, die mit aufbauen helfen können, sehr viel sinnvoller als die Zustellung am selben Tag. Dies wäre dann Time Window Delivery – Zeitfensterzustellung.

Und was heißt Same Day Delivery nun für die eigenen Geschäftsprozesse? Was muss man als Online-Händler tun, um diesen Service anbieten zu können? Was bedeutet dieses Thema für den Logistikbereich und was für den stationären Handel? Und: Ist die taggleiche Lieferung zukünftig die einzige Möglichkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Oder gibt es hier ggf. weitere Faktoren, die eine Rolle spielen?

Wir haben versucht, das Thema Same Day Delivery hinsichtlich dieser und weiterer Fragen von möglichst unterschiedlichen Seiten zu beleuchten und Antworten zu finden. Dazu haben wir u.a. auch mit Experten aus den verschiedenen Bereichen gesprochen. Die beigefügte Präsentation soll das Thema Same Day Delivery generell, seine Bedeutung für den Online-Handel und die Auswirkungen auf angrenzende Bereiche sowie für den stationären Handel erläutern und beleuchten. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man sich als Online-Händler für die neuen Herausforderungen wappnen kann. 

Die aktuellste Version der Präsentation können Sie unter folgendem Link herunterladen: Same Day Delivery V 1.0

Anmerkung: Da wir das Thema weiterhin verfolgen, werden wir diese Studie immer wieder aktualisieren, dies jedoch mit der jeweiligen Versionsnummer kenntlich machen