Statements:

Rettung unserer Innenstädte muss fair sein und die Richtigen beteiligen

Zur Forderung nach einer Sondersteuer für Onlinehändler, um jahrelang versäumte Investitionen in den Innenstädten nachzuholen, sagt Frank Düssler vom bevh:

Die Hilferufe aus den Innenstädten sind dieser Tage laut, dabei ist die Nachfrage nach 1A-Handelsimmobilien, also Assets in den Einkaufsstraßen und Top-Lagen der Zentren, weiterhin groß. Umso mehr verwundern Forderungen, die die Eigentümer der  Immobilien in den Innenstädten großzügig aus der Haftung für die Innenstädte nehmen möchten und stattdessen eine Sondersteuer ausgerechnet für Onlinehändler fordern. Viele Innenstadt-Händler haben während der Pandemie aber nur deshalb überlebt, weil sie ihre Geschäfte ins Internet verlagerten, während die Läden geschlossen blieben. Nur eine Gruppe wird von der Rettung der Städte großzügig ausgenommen, und das sind die Investoren, Eigentümer und Projektentwickler in den Innenstädten, die jahrzehntelang in die falschen Handelskonzepte investiert haben. Das Ergebnis sind unter anderem mehr als 439 Shopping-Center plus Warenhäuser in ganz Deutschland, die heute mit Leerstand kämpfen. Der Vorschlag einer Sondersteuer für Onlinehändler würde im Effekt einen Bailout dieser Innenstadt-Eigentümer bedeuten.