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Neue bevh-Studie belegt: E-Commerce ist maßgeblicher Leistungs- und Innovationsträger für die gesamte deutsche Wirtschaft – über 1,2 Millionen Menschen sind im digitalen Handel beschäftigt und steigern den Wohlstand um über 100 Milliarden Euro

E-Commerce ist im 26. Jahr seines Bestehens in Deutschland zum starken Treiber von Wohlstand und Arbeit geworden und trägt jährlich allein schon 100 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Über die direkt zurechenbaren Umsätze und Gewinne hinaus stimuliert E-Commerce Wachstum auf allen Handelsstufen, bei Lieferanten und Dienstleistern. Vor allem aber mehrt E-Commerce den gesellschaftlichen Wohlstand, wie eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Copenhagen Economics (CE) im Auftrag des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) erstmals berechnet hat.

Die E-Commerce Branche beschäftigt direkt und indirekt über 1,2 Millionen Menschen (1.256.400 Beschäftigte und damit nur etwas weniger als die Automobilindustrie in Deutschland mit 1.283.000 Beschäftigten), wobei auf 100 neue Arbeitsplatze im E-Commerce weitere 66 im Umfeld entstehen. Mit 100 Milliarden Euro an Wertschöpfung trägt der Sektor außerdem fast drei Prozentpunkte (2,9) zum Bruttoinlandsprodukt bei, so die Studie. Zum Vergleich: Der Beitrag zum BIP durch die deutsche Automobilindustrie liegt mit 4,9 nur 2 Prozentpunkte höher.

Der E-Commerce verändert als Innovator die Handelsbranche und leistet wichtige, jetzt messbare Beiträge für das Gemeinwohl. Er ist Bestandteil und Treiber der tiefgreifenden digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft, sagt Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands, Cairo AG. „Eine klare Trennung von Online und Offline wird auf allen Handelsstufen immer seltener. Die verschiedenen Wege ergänzen sich vielmehr. Gerade auch während des Lockdowns hat der E-Commerce den betroffenen Unternehmen helfen können, ihre Kunden weiter zu erreichen.“

Dabei spielten auch Marktplätze wie Amazon, Mercateo, Otto.de oder Zalando eine wichtige Rolle, indem sie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in den Online-Handel erleichterten.

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren vom E-Commerce in besonderem Maße: Bei ihnen liegt der Anteil des Online-Vertriebs am Umsatz um zehn Prozentpunkte über dem Mittelwert.

„E-Commerce fördert die Vielfalt, denn kleine Unternehmen können mit nur geringen Eintrittshürden in den Onlinehandel starten. Digital werden zusätzliche Kunden unabhängig vom Standort angesprochen, bedient und gebunden. Auch das Unternehmen, das ich leite, wurde von inhabergeführten Fachgeschäften gegründe, um gemeinsam Versandhandel und jetzt E-Commerce zu betreiben. Qualität, Service und eine persönliche Handschrift führen auch und gerade im Onlinehandel zum Erfolg. Es ist an der Zeit, dass die Politik die reale Veränderung in der Wirtschaft akzeptiert und die Chancen von Wandel und Innovation positiv begleitet, statt auf Bewahren zu setzen“, so Gero Furchheim weiter.

Weitere relevante Erkenntnisse der Studie:

  • Insbesondere in ländlichen Räumen wirkt sich der E-Commerce positiv aus: Einerseits durch Investitionen in strukturschwache Gebiete, etwa beim Ausbau der Liefer-Logistik; andererseits, weil sich für Kunden dort die Vielfalt des Angebots erhöht. Menschen auf dem Land bekommen durch die Online-Option dieselbe Produkt-Auswahl wie Bewohner größerer Städte.
  • E-Commerce trägt zur Stabilisierung der Verbraucherpreise bei, ohne das Preisniveau im Mittel zu senken. Mit nur 0,2 Prozent niedrigeren im E-Commerce erzielten Verbraucherpreisen kann von einem Preisverfall im Internet keine Rede sein.
  • E-Commerce schafft leichteren Zugang zu einer größeren Menge an vielfältigeren Produkten. So steigert er den „Consumer Welfare” in Deutschland um bis zu 3 Prozent.
  • E-Commerce hat großen Einfluss auf den Direktvertrieb. Immer mehr Produzenten nutzen das Internet, um direkt mit ihren Angeboten Kunden zu erreichen: Jeder fünfte Online-Kauf findet im Shop eines Herstellers oder Erzeugers statt.
  • Deutschland ist ein Netto-Profiteur des internationalen E-Commerce. Durch eine Verlagerung von Offline- zu Online-Einkauf innerhalb und zwischen den EU-Ländern steigt das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland. Für das Jahr 2019 errechnet sich ein positiver Saldo von 5 Milliarden Euro.
  • Die E-Commerce-Umsätze zwischen Unternehmen (B2B) erreichen heute schon fast die vierfache Höhe der mit Endkunden (B2C) erzielten Umsätze.

Sigurd Naess-Schmidt, Partner bei Copenhagen Economics, sieht die Studie als Auftrag an Politik und Gesellschaft für eine angemessenere Bewertung des E-Commerce: „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass E-Commerce durch die wirtschaftliche Aktivität, die in der gesamten Wertschöpfungskette der Produktion und des Vertriebs von Waren und Dienstleistungen an Unternehmen und Verbraucher entsteht, einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft hat. Unsere Studie liefert eine Schätzung dieses direkten und indirekten Beitrags zum BIP. Die eigentliche wirtschaftliche Wertschöpfung liegt jedoch zweifellos in den Produktivitätsgewinnen und dem erhöhten Wohlstand der Verbraucher, der sich unter anderem aus einem breiteren Produktangebot ergibt, sowie aus der Möglichkeit, die Anbindung abgelegener Gebiete zu verbessern, wodurch kleinere Unternehmen und Verbraucher Teil der E-Commerce-Wertschöpfungskette werden können. Unsere Studie enthält eine Reihe von Beispielen, in denen wir den Wert solcher Wohlfahrts- und Produktivitätsgewinne für die Verbraucher quantifiziert haben. Wir freuen uns daher, diesen Beitrag zu der so dringend notwendigen politischen Diskussion leisten zu können.“

Copenhagen Economics hat die Studie zwischen Oktober 2020 und Dezember 2020 durchgeführt. Weitere Informationen zu unserer neuen bevh-Studie „Die Auswirkungen des E-Commerce auf die deutsche Wirtschaft“ finden Sie hier. Die Studie ist dort komplett verfügbar.

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