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In eigener Sache: bevh-Mitgliederumfrage 2022

So wie ein Onlinehändler sich jeden Tag am Markt beweisen muss, hat auch der Verband ein „Produkt“, das seine Mitglieder mögen oder nicht. Die Arbeit des bevh ruht auf drei Säulen: Der Vertretung der Brancheninteressen in Politik und Öffentlichkeit; der kollektiven Beratung der Mitglieder bei der Umsetzung regulatorischer oder gesetzlicher Pflichten und auch individueller Prüfung von juristischen Auseinandersetzungen; und der Unterstützung der Mitglieder im Tagesgeschäft durch die Organisation von Webinaren zur Weiterbildung, Nachwuchsförderung und die Veranstaltung von Arbeitskreisen und anderen Netzwerk-Aktivitäten. Aber genügt das?

Der bevh wächst jedes Jahr per Saldo im Hinblick auf Mitglieder, sowohl aus dem Handel als auch bei Partnerunternehmen. Aber das Wachstum allein sagt nichts über die Zufriedenheit mit der Leistung des bevh aus. Deshalb haben wir im September und Oktober unsere Mitglieder befragt. Mehr als 20 Prozent der Adressaten haben den ausführlichen Fragebogen beantwortet, von KMU bis zu Unternehmen mit höheren Millionen- oder sogar Milliardenumsätzen.

Trotz dieser enormen Spreizung ist für mehr als 80 Prozent unserer Mitglieder die politische Interessenvertretung „sehr wichtig“ oder „wichtig“ – diese Leistung findet die höchste Akzeptanz. Das ist beachtlich, da vielfach die Meinung besteht, dass politische Arbeit keinen direkten Nutzen für die Unternehmen habe, unabhängig von der Mitgliedschaft erfolge und daher das Engagement in einer Organisation nicht wirklich rechtfertige. An zweiter Stelle liegt, allerdings mit 1,4 Prozentpunkten Abstand, die Ausrichtung von fachspezifischen Arbeitskreisen, und dann mit 0,9 Prozentpunkten Abstand die Beratung bei rechtlichen Themen.


 

Obwohl eine große Zahl an weiteren Leistungen genannt war, sind also tatsächlich die drei Säulen der Verbandsarbeit genau das, was die Mitglieder an „ihrem“ E-Commerce-Verband schätzen. Am wenigsten relevant sind für die Mitglieder mit nur 15-20 Prozent Nennung übrigens Sonderkonditionen, die einen direkten ROI darstellen könnten.

 

Die vier Top-Themen, die sich die bevh-Mitglieder ausgeprägter wünschen, zielen alle auf Zukunftsfragen: Trends im Markt und der Geschäftsentwicklung (die wir über unsere Konsumforschung und Webinare abbilden), Benchmarking untereinander, neue Vertriebsmodelle und der Weg zu einem nachhaltigeren Geschäft sind für mehr als jeden Dritten befragten wesentliche Wünsche.

Danach befragt, welche politischen Schwerpunkte die Mitglieder für den bevh wünschen, sind dies vor allem die Interessenvertretung der Unternehmen im Hinblick auf Vorgaben des Verbraucherschutzes, das Lobbying auf europäischer Ebene und dann die zusammenhängenden Themen der Nachhaltigkeit und der Lieferketten. Ebenfalls für vier von zehn Befragten sind arbeitsmarktbezogene Themen – insbesondere Berufsbildung und Recruiting – besonders wichtig. Hier sind nicht nur im Hinblick auf die globale Suche nach Fachkräften auch rechtliche und politische Fragen stets relevant.


 

Fast neun von zehn Befragte haben uns im Hinblick auf die Leistungen in den vergangenen drei Krisenjahren und generell die Schulnote 1 oder 2 gegeben. Auch die Note 3 und 4 wurde vergeben: ein Ansporn für uns, noch besser zu werden. Besonders gefreut haben wir uns, dass mehr als 90 Prozent der Befragten die Mitgliedschaft für „unerlässlich“ oder „sehr wichtig“ halten. Aber knapp 10 Prozent sagen, sie sei weniger wichtig bzw. „nicht unbedingt notwendig“. Und doch sagen sie „Ja“ zu einer Mitgliedschaft, mit der sie ihre Stimme in der Interessenvertretung ihrer Branche zu Gehör bringen. Jedes Unternehmen hat, unabhängig von seiner Größe, bei Entscheidungen 1 Stimme. Darum ist jede Stimme für uns gleich wichtig. Wir sagen deshalb: Danke!

 

Und übrigens: Wenn ihr uns weiterempfehlt, seid ihr in guter Gemeinschaft. Denn fast jedes zweite aktive bevh-Mitglied ist auf Empfehlung von Branchen- oder Arbeitskollegen hin zur aktiven Verbandsarbeit hinzugestoßen.

- das bevh-Team