Frankfurt feiert die Welt des bedruckten Papiers – und die Wette läuft, ob online Print jemals vollständig verdrängen wird. Gutenbergs Erfindung begeistert die digital natives in der Generation Z. Influencer schreiben Bücher, Schüler belagern die Regale mit „New Adult“-Schmökern (gebunden, mit Farbschnitt oder sogar versteckten „Fore-Edge-Paintings“). Aber Druck ist heute weit mehr als Buch. Online-Print veredelt heute fast unbegrenzt Gegenstände. Drucken, um sich selbst auszudrücken: Dank neuer Technologie und E-Commerce wird jeder zum Textil-, Spiel- oder Buch-Verleger. Und die Kunden nehmen die Möglichkeit an, sich industrielle Massenprodukte durch Personalisierung im Wortsinne zu eigen zu machen. Mehr als jeder zweite Deutsche (54,5 %) hat schon selbst im Internet gestaltet: Von Fotobüchern über Tassen und Puzzle zu T-Shirts, Kissenhüllen, Motorrad-Helmen bis zu KI-basiert geschriebenen und bebilderten, hyperpersonalisierten Kindermärchen. Der Longtail des Online-Print zeigt, dass in einer flüchtigen Welt aus Bits und Bytes die Widerständigkeit ge- und bedruckter Alltagsgegenstände nicht ab-, sondern zunimmt.