Am 15. und 16. Mai hat die Mitgliederversammlung der Fachgemeinschaft „buch.netz – Die Versandbuchhändler“, des früheren Bundesverbandes der Deutschen Versandbuchhändler, in Berlin erstmals gemeinsam mit der zeitgleich anberaumten Mitgliederversammlung des E-Commerce-Verbandes bevh stattgefunden. Die traditionell begleitende Buchausstellung ist eine der wichtigsten Einkaufsbörsen für Versandbuchhändler und Buchverlage. Über 30 Verlage und Großantiquariate waren vertreten, darunter Cornelsen, C.H.Beck, Geranova- Bruckmann, Schirmer/Mosel, Avus und Blank. Durch die parallele Organisation fanden an den beiden Tagen über 120 Händler und Verlage am Veranstaltungsort am Spreeufer zusammen. Die beiden Verbände hatten 2017 die vereinsrechtliche Fusion abgeschlossen.
Das Rahmenprogramm diente der inhaltlichen Verknüpfung des breiteren E-Commerce-Marktes mit den Herausforderungen des Buchhandels. In seiner Keynote „Neue digitale Wertschöpfungsmodelle im Buchhandel“ beschrieb der Berliner Publizist und Internet-Unternehmer Leander Wattig die Grundlage, auf der Partnerschaften zwischen Händlern und Verlagen neu etabliert und konstruiert werden könnten. Praxis-Beiträge von bevh-Mitgliedsunternehmen zeigten Möglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen, Wachstumschancen und Innovationspotentiale zu erschließen.
Besonderes Highlight war die Abendveranstaltung, die der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Jens Zimmermann, mit einem Bühnen-Gespräch eröffnete. Auch Kult-Autor Wladimir Kaminer las nicht nur aus seinem neuen Buch „Ausgerechnet Deutschland“, sondern fand deutliche Worte zu Digitalisierung, Kultur, und Breitband-Lücke an seinem Brandenburger Wohnort. Cocktail-Kurse, Livemusik und lange Gespräche zwischen alten und neuen Kolleginnen und Kollegen knüpften an starke Momente der über Jahre in Ulm stattfindenden Jahresversammlung der Versandbuchhändler an.
Im kommenden Jahr werden Versammlung und Buchmesse voraussichtlich am 21./22. Mai 2019 in Berlin stattfinden.
Der Versandbuchhandelsmarkt zeigt sich aktuell wie folgt: Im 1. Quartal dieses Jahres stiegen die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books um 2 Prozent und lagen bei 912 Mio. EUR inkl. USt (1. Q. 2017: 894 Mio. EUR inkl. USt).