Einmal im Quartal richten sich unsere Augen auf globale Lieferketten und Transportpreise für Handelswaren. Die Daten, Hintergründe und Einordnungen werden uns mit freundlicher Unterstützung von der Deutschen Frachtenprüfungsstelle Frachtrasch International bereitgestellt.
Mit der Entspannung der globalen Lieferketten ist es vorbei: Viele Frachtschiffe sind weiterhin überbucht und viele Buchungen werden ersatzlos gestrichen. Die Haupthäfen in China (bspw. Shanghai und Ningbo) sind überlastet. Das zeigt auch die Vorbuchungszeit, die aktuell mindestens 4 Wochen beträgt. Auch die Laufzeiten ab Fernost nach Europa haben sich in den letzten 4 Wochen nochmals dramatisch erhöht (10-12 Wochen anstatt üblich 4-6 Wochen). Die Abfertigung an den europäischen Häfen gerät dadurch mehr und mehr ins Stocken. Die Streiks in den Nordhäfen Hamburg und Bremerhaven in den vergangenen Wochen verschärft diese Situation weiter. Der SCFI kennt im Moment daher nur die Richtung nach oben. Für Juli ist mit einem weiteren Ratensprung zu rechnen.
Im Luftfracht-Bereich ist die Lage nicht besser: Aufgrund des weiterhin hohen Sendungsvolumen aus Asien heraus sind die Import-Konditionen weiter steigend; eine seit Q4/2023 anhaltende Entwicklung. Eine aktuell hohe Nachfrage führt zu einer sehr starken Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, was nicht zu einer Entspannung der Kosten führt. Im Gegensatz zum Export, der seit Q4/2023 nahezu unveränderte Konditionen ausweist. Hier wird es laut Branche frühestens im Oktober/November Veränderungen geben.