Der deutsche Interaktive Handel wuchs im 2. Quartal 2016 um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies zeigen die heute veröffentlichten Zahlen des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh). Auch der Versandbuchhandel hat sich gefasst und bremste sein Minus deutlich. Aktuelle Zusatzbefragung zeigt: 4 Prozent der Umsätze im Versandbuchhandel wurden im 2. Quartal 2016 über Abonnements von Hörbuch- und E-Book-Diensten generiert.
Von April bis Juni 2016 setzten die deutschen Verbraucher 13.672 Mio. EUR inkl. USt im deutschen Online- und Versandhandel mit Waren um. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2. Q 2015: 12.262 Mio. EUR inkl. USt). Der E-Commerce, als Treiber dieser Entwicklung, hat einen Anteil von 91,2 Prozent am Gesamtvolumen mit Waren und beläuft sich auf 12.464 Mio. EUR inkl. USt. Mit Blick auf den Vorjahreszeitraum lässt sich im E-Commerce ein Wachstum von 15,8 Prozent (2. Q. 2015: 10.759 Mio. EUR inkl. USt) vermerken. Der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen, wie Tickets oder Reisen, beläuft sich auf 3.654 Mio. EUR inkl. USt, was einem Wachstum von 18,8 Prozent entspricht (2. Q. 2015: 3.076 Mio. EUR inkl. USt).
Interaktiver Handel: Top Warengruppen gewohnt stark
Größtes Wachstum unter den Top Five im Interaktiven Handel (d. h. Gesamtvolumen Online- und Versandhandel) verzeichnete die Warengruppe Computer/Zubehör/Spiele. Mit einem Plus von 37,5 Prozent steigerten die Interaktiven Händler im 2. Quartal 2016 den Gesamtumsatz auf 1.015 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2015: 738 Mio. EUR inkl. USt). Die Warengruppe Elektronikartikel/Telekommunikation legte um 16 Prozent zu und beläuft sich auf 2.290 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2015: 1.974 Mio. EUR inkl. USt). Auch der Toprunner unter den Warengruppen, das Segment Bekleidung, steigerte seinen Umsatz im Interaktiven Handel im 2. Quartal 2016 um weitere 3,5 Prozent auf 2.872 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2015: 2.775 Mio. EUR inkl. USt). Im Segment der Schuhe liegen die Umsätze im 2. Quartal 2016 bei 909 Mio. EUR inkl. USt, was einem Plus von 16,4 Prozent entspricht (2. Q. 2015: 781 Mio. EUR inkl. USt).
Interaktiver Handel: Versandbuchhandelsumsätze stabilisieren sich
Der Interaktive Handel mit Büchern/E-Books bremste sein Minus im 2. Quartal 2016 deutlich. Nachdem die Umsätze der Interaktiven Buchbranche seit vier Quartalen stark rückläufig sind, bremste sich das Minus im 2. Quartal 2016 nun endlich ein und liegt nur noch bei 2,6 Prozent und einem Umsatz von 891 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2015: 915 Mio. EUR inkl. USt).
Mit Hilfe einer Zusatzbefragung lässt sich für das 2. Quartal 2016 nun erstmals der Umsatz von Abonnements mit Hörbuch- und E-Book-Diensten erfassen, der auch dem Warensegment der Bücher/E-Books zugeschrieben wird. Hörbuch-Dienste generierten im 2. Quartal 2016 einen Umsatz von 21 Mio. EUR inkl. USt (keine Vergleichswerte zum Vorjahreszeitraum) und E-Book-Dienste 14 Mio. EUR inkl. USt (keine Vergleichswerte zum Vorjahreszeitraum). Unter Berücksichtigung dieser Umsätze beläuft sich das Gesamtvolumen der Bücher/E-Books auf 926 Mio. EUR inkl. USt (keine Vergleichswerte zum Vorjahreszeitraum).
Frederik Palm, Sprecher der Fachgemeinschaft buch.netz des bevh: „Nach den Umbrüchen in den Jahren 2014/15 im Versandbuchhandel, scheinen sich die Umsätze mit Büchern nun zu stabilisieren. Wir werten das als ein Signal, das Mut machen kann und zeigt, dass viele Versandbuchhändler hart an der digitalen Transformation ihrer Unternehmen arbeiten. Die Erfolge dessen stellen sich nun ein.“
Interaktiver Handel: Internet-Pure-Player wachsen am stärksten
Auch im 2. Quartal des Jahres 2016 profitierten die Internet-Pure-Player vom Branchenwachstum des Interaktiven Handels. Mit einem Umsatz von 2.000 Mio. EUR inkl. USt konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 30,3 Prozent gesteigert werden (2. Q. 2015: 1.535 Mio. EUR inkl. USt). Die Mutlichannel-Versender gewannen ebenfalls Marktanteile hinzu und verzeichnen einen Umsatz von 4.677 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2015: 4.249 Mio. EUR inkl. USt; + 10,1 Prozent). Dominierend sind weiterhin die Online-Markplätze mit einem Umsatz von 6.469 Mio. EUR inkl. USt und einem Plus von 7,2 Prozent (2. Q. 2015: 6.035 Mio. EUR inkl. USt).