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Cross-Border-Handel und der internationale Check Out

Einen Überblick über die relevanten Zahlungsverfahren bekommen – hierbei wünschen sich mehr als ein Drittel der Unternehmen Unterstützung, wenn sie mit ihren Onlineshops ins Ausland expandieren. Bei großen Unternehmen sind es sogar fast die Hälfte, wie die aktuelle Cross-border-Studie von ibi research herausfand. Denn wie soll ein Kunde in China, Brasilien oder Großbritannien bezahlen, wenn die von ihm genutzten Zahlarten im Check Out nicht vorhanden sind?

Händler sollten also die Zahlungsgepflogenheiten ihrer internationalen Kunden kennen, um grenzüberschreitend erfolgreich zu sein: Brasilianer shoppen zwar online, aber wollen oftmals bar bezahlen. Das bedeutet, dass die Kunden im Check Out Zahlarten wie Boleto Bancário finden sollten. In China hingegen wird vor allem mobil über das Smartphone eingekauft und laut den Studienmachern am liebsten per Vorkasse oder Rechnung bezahlt.

Mit dem Rechnungskauf liegen Händler jedoch nicht nur in China goldrichtig, sondern unter anderem auch in den USA, Großbritannien, Italien und unseren Nachbarn Österreich, Frankreich, Schweiz und der Niederlande – so die ibi-Studie. Länderübergreifend ist der Kauf auf Rechnung mit 55 Prozent sogar die beliebteste Zahlart. PayPal liegt direkt dahinter auf Platz zwei.

Diese Ergebnisse bestätigen die bereits im Ausland aktiven Shopbetreiber: Neben der Kreditkarte und PayPal halten über die Hälfte der Unternehmen den Rechnungskauf für geeignet. Wohingegen es bei Neueinsteigern in Bezug auf das Payment oftmals eine Wissenslücke gibt. Daher heißt es für Onlinehändler: Nur wer sich rechtzeitig über Zahlarten und Zielmärkte informiert, bietet seinen internationalen Kunden ihren jeweiligen Wunsch-Check Out.

Schätzen Unternehmen die Zahlungspräferenzen falsch ein, gehen ihnen Kundinnen und Kunden im Check Out verloren – Kaufabbrüche, die sich mit der Beratung eines internationalen PSPs (Payment Service Providers) vermeiden lassen. Computop beobachtet schon länger, dass Raten- und Rechnungskauf durch Trends wie BNPL (buy now, pay later) bei den internationalen Kunden immer bekannter und beliebter werden. Daher wissen wir auch, welche Anbieter die Shopper in welchen Ländern bevorzugen. Denn es hat wenig Sinn, eine Zahlart nur anzubieten, es muss auch die richtige Marke dahinterstecken.

So wird etwa in den USA und Großbritannien von den Kunden im Check Out am liebsten Klarna ausgewählt. In der DACH-Region gehören AfterPay, ein Tochterunternehmen der arvato Bertelsmann, Ratepay und Paysafe Pay Later zu den dominierenden BNPL-Bezahlmethoden. Und durch die Übernahme von SafetyPay stärkt Paysafe seine Position in Lateinamerika. Immerhin erwartet das amerikanische Beratungsunternehmen Mercator, dass in den USA bis 2024 das BNPL-Transaktionsvolumen die 100 Milliarden-Dollar-Marke überschreiten wird.

Damit Cross-Border-Geschäfte nicht zu einem teuren Vergnügen werden, müssen Händler auch bei ihrem Acquirer die richtige Wahl treffen: Dabei bietet es sich an, vor allem mit den lokalen Acquirern der jeweiligen Länder zusammenzuarbeiten. Ansonsten können hohe Transaktionsgebühren fällig werden und den Gewinn schmälern. Nutzen Shopbetreiber die in Frankreich, USA oder Großbritannien ansässigen Acquirer, steigt zudem ihre Chance auf eine höhere Konversion. Denn meist besitzt der Acquirer eine Verbindung zur lokalen Bank des Kunden – was für die Issuer-Bank eine vertrauenswürdigere Transaktion bedeutet.

Dass sich eine Cross-Border-Strategie trotz der aktuellen Krisen lohnt, zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach sind die Exporte in den letzten Monaten wieder stetig gestiegen. Um davon zu profitieren, müssen Händler allerdings allein im Check Out einiges bedenken: Der richtige Zahlungsmix muss zusammengestellt, der passende Acquirer gefunden und Trends beachtet werden. Erst dann verlässt der Kunde mit einem Lächeln den Shop und die Transaktionen laufen auch im Ausland reibungslos ab – egal ob in China, Frankreich oder den USA.