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Bewegtes Jahr 2014 für Online- und Versandhandel

Im Jahr 2014 bestellten die deutschen Konsumenten Waren im Wert von 49 Mrd. Euro und Dienstleistungen im Wert von 11 Mrd. Euro im Distanzhandel, den Großteil davon via Internet. Bekleidung ist dabei nach wie vor das mit Abstand beliebteste Produkt. Einkaufen über das Smartphone gewinnt zudem immer weiter an Bedeutung. Auch bisher kleine Warengruppen wie Möbel und Dekoration werden zunehmend wichtiger in der Online-Konsumlandschaft.

Der Umsatz mit Waren betrug im Online- und klassischen Versandhandel im vergangenen Jahr 49,1 Mrd. Euro. Das ergab die groß angelegte Verbraucherstudie des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh). Davon entfallen 41,9 Mrd. Euro auf den E-Commerce, der somit einen Anteil von gut 85 Prozent am Gesamtumsatz der Branche des Interaktiven Handels ausmacht. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 81 Prozent. Damit wuchs der Onlinehan-del mit Waren im Jahr 2014 um 7 Prozent - und liegt deutlich über dem Wachstum des gesamten Einzelhandels. Für digitale Güter und Dienstleistungen gaben die Konsumenten knapp 11 Mrd. Euro aus. Hierzu zählen unter anderem Reise- und Ticketbuchungen sowie Downloads.

„Die Entwicklung des letzten Jahres zeigt vor allem zwei Dinge: Der Interaktive Handel hat sich als wesentlicher Teil des Einzelhandels etabliert und ist damit auch für konjunkturelle Schwankungen anfällig. Dass trotz des schwierigen Umfelds im vergangenen Jahr der Onlinehandel weiter wachsen konnte, ist aber gleichzeitig ein deutliches Zeichen für das Potential der Branche“, bewertet Gero Furchheim, Präsident des bevh, die Entwicklung.

Warengruppen: Bestseller und Newcomer

Die mit Abstand beliebteste Warengruppe beim Einkauf im Versandhandel war auch 2014 wieder Bekleidung mit 11,9 Mrd. Euro Umsatz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Unterhaltungselektronik (5 Mrd. Euro) und Bücher (4,1 Mrd. Euro). Gleichzeitig konnten einige bislang wenig versand-handelsaffine Branchen wie Möbel & Dekorationsartikel (2,5 Mrd. Euro) deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen und offenbar immer breitere Konsumentenschichten überzeugen.

Nach wie vor im Trend: Mobile und Multichannel

Verschiebungen innerhalb der Branche zeigen vor allem, dass die Entwicklung im Hinblick auf Mul-tichannelhandel und Mobile Commerce weiter Fahrt aufnimmt. Speziell jüngere Käufergruppen kaufen zunehmend über das Smartphone ein. Auch der Kauf von Verbrauchsgütern wie Lebensmitteln via Internet etabliert sich derzeit hauptsächlich bei den 14- bis 39-Jährigen. Gerade bei diesen Trends geht der Verband davon aus, dass die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen und das Wachstumspotential nicht ausgeschöpft ist. Mit Blick auf die Versendertypen sind die Multichannelhändler, die den Kunden auf mehreren Kanälen ansprechen und erreichen, die klaren Gewinner. Die Onlinemarktplätze hingegen mussten einen Umsatzrückgang verbuchen.

Prognose: Optimistischer Blick auf 2015

Auch wenn das Wachstum im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar gebremst war, geht der bevh für 2015 von einer erneuten Steigerung aus. Für den gesamten Interaktiven Handel prognostiziert der bevh ein Plus von 5 Prozent auf 51,6 Mrd. Euro und für den E-Commerce von 12 Prozent auf 46,9 Mrd. Euro.

„Die Dynamik bei den aufstrebenden Warengruppen, die Verschiebungen zwischen den Kanälen und nicht zuletzt das gute Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres zeigen, dass ein weiteres überdurchschnittliches Wachstum möglich ist“, so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.

Zur Studie

Die Untersuchung „Interaktiver Handel in Deutschland“ wurde 2014 zum zweiten Mal im aktualisierten Studiendesign vom Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) durchgeführt. Dafür wurden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2014 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt.

„Mit dem 2013 verbesserten Studiendesign, hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von Konsumenten mit starker Internetnutzung, haben wir in diesem Jahr diesen innovativen Studienansatz weiter etabliert. Wir sind davon überzeugt die Entwicklungen im Interaktiven Handel so bestmöglich zu messen“, erklärt Dr. Friedemann Weber, Leiter der GIM-Berlin.

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