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#bevh_Generationsprojekt - Folge 3: Conrad Electronic: Eine Familie, ein Ziel – und jede Menge Mut zur Veränderung

In unserer Reihe "#bevh_Generationsprojekt" zeigen wir, wie Generationswechsel im Unternehmen oder in der Technologie, in der Organisation und nicht zuletzt bei den Kunden zu Innovation im E-Commerce & Versandhandel geführt haben. Innovationen, die das Verkaufen „auf Distanz“ zum Motor des gesamten Handels gemacht haben. Viel Spaß dabei!
 

Wer ein echter Technikpionier sein will, muss neue Technologien wirklich lieben. Wer obendrein Technik auch noch erfolgreich verkaufen will, darf vieles haben, aber garantiert keine Furcht vor dem Wandel der Zeit. Die Unternehmerfamilie Conrad hat in ihrer 100-jährigen Firmengeschichte beides bewiesen: Eine ungebrochene Leidenschaft für Technik und die Überzeugung, Veränderung nicht zu beklagen, sondern als Chance für Entwicklung zu sehen.

Die Erfolgsgeschichte von Conrad Electronic beginnt mit dem Handel technischer Artikel in einem kleinen Geschäft in Berlin. Zum ersten Mal in der Geschichte wird am 29. Oktober 1923 ein deutsches Radioprogramm öffentlich ausgestrahlt. Unternehmensgründer Max Conrad greift technologische Neuerungen mutig auf. Er erkennt das Potenzial des Rundfunks als Tor der Menschen zur großen, weiten Welt. Radiogeräte sind jedoch teuer und somit noch die Ausnahme. Selbst gebaute Empfangsgeräte sind deshalb populär, und genau dafür liefert Max Conrad die Bauteile.


 

Sohn Werner Conrad übernimmt die Geschäfte und baut sie zum Omnichannel-Handel aus: Mit illustrierten Radiokatalogen wirbt er Kunden in nah und fern. Von Akkumulatoren bis zu Widerständen bietet er die gesamten Erzeugnisse der deutschen Funkindustrie an. Schon zu dieser Zeit wollte die Familie nicht einfach nur Produkte verkaufen, sondern echten Mehrwert bieten. Wie der Vater hat auch der Sohn einen Blick für die technischen Trends der Zeit und präsentiert 1937 auf der Berliner Funkausstellung den ersten Fernsehbaukasten – inklusive Handbuch mit dem Titel „Fernsehen von A bis Z“. Nach dem Krieg und der Flucht aus Berlin erfolgt der Wiederaufbau des Geschäfts in Bayern, am heutigen Unternehmenssitz im oberpfälzischen Hirschau. Der Versandhandel nimmt schnell Fahrt auf, erste Filialen werden eröffnet.

 

Mit dem Eintritt des Enkels ins Unternehmen nimmt Conrad Electronic erneut die Zukunft ins Visier: Die elektronische Datenverarbeitung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, birgt aber großes Potenzial. Das erkennt Klaus Conrad. Allen Zweifeln und Widerständen zum Trotz treibt der Enkel den Einstieg ins Computer-Zeitalter voran. Die Früchte seines Muts zur Veränderung zeigen sich bald: Conrad versendet statt 150 nun mehr als 1.000 Pakete am Tag. Voraussetzung war die Einführung der ersten EDV-Anlage, welche die mechanische Adressverwaltung ablöste. Der Conrad-Katalog führt auf 500 Seiten fast 30.000 Artikel auf. Ein riesiges Angebot, das auf eine große Nachfrage trifft. Das Versandgeschäft wächst und wächst, und die Unternehmerfamilie Conrad stellt sich auch dieser Herausforderung. 1995 eröffnet sie in Wernberg-Köblitz ein neues Logistikzentrum, das eines der modernsten Kommissionier- und Logistikzentren Europas ist.


 

Pioniergeist und Innovationskraft sind in der DNA der Familie Conrad fest verankert. Erneut ist es der Sohn des aktuellen Firmenchefs, der das Unternehmen zu neuen Ufern führt. Dieses Mal steht Sohn Werner vor der Aufgabe, seinen Vater Klaus zu überzeugen – und zwar von den nahezu grenzenlosen Möglichkeiten des World Wide Webs. Skepsis ist da, doch man lässt auch ihn gewähren: 1997 startet Conrad als eines der ersten Handels- unternehmen in Deutschland mit einem eigenen Onlineshop. Von heute auf morgen gehen 30.000 Produkte auf conrad.de online. 1998 wird ein eigener Bereich gegründet, um verstärkt Geschäftskunden anzusprechen. Sortiment und Kundenstamm wachsen erneut dynamisch: Seit 2004 wird deshalb das Logistikzentrum ausgebaut und auf 100.000 Qua- dratmetern steht jetzt ein vollautomatisches Hochregallager mit 44.000 Palettenplätzen zur Verfügung. Auch geografisch expandiert das Unternehmen: Landesgesellschaften werden gegründet und damit neue Absatz- märkte in Europa erschlossen. 2013 werden SOS Electronic und Rapid Electronics in die Conrad Gruppe aufgenommen, die damit in 17 europäischen Ländern aktiv ist. 2014 wird das Logistikzentrum erneut erweitert und ein beeindruckendes Shuttlelager in Betrieb genommen. 2017 folgt der Launch des Conrad Marketplace für Geschäftskunden.

 

Neugier, Weitblick, Menschenkenntnis und die Fähigkeit, anderen die Bühne überlassen zu können – diese Merkmale zeichnen erfolgreiche Leader aus. Mit der zunehmenden Fokussierung auf Geschäftskunden holt Dr. Werner Conrad einen ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet und feinen Menschen an Bord: Mit Ralf Bühler kommt geballte B2B-Kompetenz und 30 Jahre Vertriebs- und E-Commerce-Know-how nach Hirschau. Zunächst als CSO und heute als CEO begleitet

 

Ralf Bühler Conrad Electronic auf dem Weg zu Europas führender Beschaffungsplattform für technischen Bedarf. Das Ziel ist klar, die Segel sind gesetzt, der Kurs stimmt: Bereits heute stehen für Geschäftskunden auf der „Conrad Sourcing Platform“ mehr als sieben Millionen Produktangebote von mehr als 6.000 Marken sowie passgenaue Services für einfache, schnelle und umfassende Be- schaffung bereit. Sie profitieren außerdem von der direkten Betreuung im Key-Account-Management und Inside Sales. Mit maßgeschneiderten E-Procurement-Lösungen setzt Conrad darüber hinaus auf Omnichannel-Accesss, um Geschäftskunden die jeweils für sie passende elektronische Einkaufsanbindung zur Verfügung zu stellen.


 

Neue Ziele stets vor Augen haben – ohne die eigene Herkunft zu vergessen. Kompass sind und bleiben für Conrad Electronic die Bedürfnisse der Kunden. Das ist der erfolgreiche Conrad-Weg seit fast 100 Jahren. Mit der Ausrichtung zur „Conrad Sourcing Platform“ schlägt das Familienunternehmen ein weiteres Kapitel auf. Conrad stellt sich aus der Oberpfalz heraus dem globalen Markt der digitalen Wirtschaft und des E-Commerce – als europäische, faire, werteorientierte und sympathische Alternative zur internationalen Konkurrenz und vor allem als sicherer und verlässlicher Beschaffungspartner.