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bevh-BlogSpot: Jäger oder Sammler - Wer shoppt besser?

verfasst von Juliane Jürn

Frauen sind von der Venus und Männer vom Mars. Aber sind die Unterschiede der Geschlechter wirklich so gravierend? Nun, im Zeitalter der digitalen Medien verschmelzen soziografische Merkmale immer mehr miteinander - es gibt kaum noch den typischen Mann oder die typische Frau. Für den E-Commerce bedeutet diese Verschmelzung der gendertypischen Merkmale Herausforderungen, aber auch Chancen für eine geschlechterspezifische Kundenansprache.

Doch ein gravierender Unterschied ist nicht von der Hand zu weisen. Die Sinne der Frauen sind weitaus ausgeprägter, wie die der Männer. Dies lässt sich auch auf das Kaufverhalten übertragen. Während die kognitive Ebene im Gehirn des Mannes dafür sorgt, dass das Einkaufen einfach, schnell und zielbewusst abläuft, verfügen die Frauen über ein weites Blickfeld und sind zugänglicher für Angebote oder eine attraktive Ansprache. Frauen kaufen oft ohne eine genaue Vorstellung, dies unterscheidet sie sehr stark vom Mann, der durch sein Jäger-Gen dazu getrieben ist, schnell Beute zu machen. Betritt ein Mann einen Online-Shop oder ein Geschäft, so weiß er längst, was er will und macht sich gezielt auf die Suche nach seinem Produkt. Allenfalls vergleicht er Preise oder Modelle miteinander, ein Bummel durch die Einkaufsstraßen oder den virtuellen Onlineshop erfolgt eher selten und ist der absolute Horror für fast jeden Mann. Da sieht es bei den Frauen anders aus. Stundenlange Einkaufsmarathons sorgen für wahre Glücksmomente und werden solange fortgeführt, bis ein Gefühl der Entspannung einsetzt.

Für den E-Commerce bedeutet dies, dass eben diese Glücksmomente auch in Online-Shops umgesetzt werden müssen, und zwar für Mann und Frau. So kaufen Männer für mehr Geld im Internet ein, während Frauen länger in den Shops verweilen und sich inspirieren lassen. Die weibliche Fraktion steht vor allem auf eine benutzerfreundliche Usabilty, sowie formschönes Design und eine ausgezeichnete Produktpräsentation mit vielen Informationen. Männer hingegen sind technikaffin und bevorzugen Onlineshops, die auch auf mobilen Endgeräten zur Verfügung stehen.

Die Bezahlweise ist für beide Geschlechter ein zusätzliches Feature, welches sie zu einem loyalen Kunden werden lässt. So ist der Kauf auf Rechnung, mit 38 Prozent in Deutschland weiterhin die beliebteste Zahlmethode. Gleich dahinter folgt das Bezahlen über Bankeinzug oder ein Bezahlungssystem wie Paypal und Sofortüberweisung, mit jeweils 24 und 19 Prozent. Zahlungsmöglichkeiten wie Vorkasse oder Lastschriftverfahren werden immer seltener genutzt und liegen auf den hinteren Rängen. Dies geht aus der „bevh-Verbraucherstudie interaktiver Handel in Deutschland 2013“ hervor.

Derweil gibt die „KauFrausch-Studie“ von Rascasse an, dass Frauen 2013 im Web 20 Prozent mehr ausgaben, ohne dass dabei das Budget offline schrumpfte. Männer hingegen verlagerten ihr Budget lediglich ins Internet und bleiben weiterhin Spitzenreiter in der Höhe der Summe. Während das Weibchen sich durch die Online-Shops für Kleidung, Deko und Bücher shoppt, sucht der männliche Gegenpart häufig nach der neusten Elektronik im Internet, dies bestätigt die KauFrausch-Studie ebenfalls.

Zu den gleichen Ergebnissen kommt auch die Studie „bevh-Verbraucherstudie Interaktiver Handel in Deutschland 2013“. Ebenso hat die Studie herausgefunden, dass Männer auch gern einmal länger auf ein bestelltes Produkt warten. Auch wenn den Geschlechtern massive Unterschiedlichkeiten zugesprochen werden, so haben sie eine Gemeinsamkeit - beide nutzen das Internet gleichermaßen.