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Bekleidungshandel im 1. Quartal 2016 - über die Distanz ein Plus, im Stationären ein Minus

verfasst von Frank Ganzasch, Partner bei hachmeister + partner, und Josephine Schmitt, bevh

Mit einem Plus von 4% im 1. Quartal 2016 startete der Interaktive Handel mit Bekleidung (inklusive Accessoires) erfolgreich in das Jahr. Dies zeigen die Quartalsergebnisse der großen bevh-Verbraucherbefragung zum Interaktiven Handel in Deutschland. Der Anteil der klassischen Bestellwege (Bestellkarte, Fax, Telefon, Email) im Interaktiven Handel geht kontinuierlich zurück. So wurden in diesem Quartal 90% der Bekleidungsumsätze über den Onlinehandel generiert.

Die Ergebnisse der Verbraucherbefragung des bevh ermöglichen eine Betrachtung nach den einzelnen Versendertypen im Interaktiven Handel. Knapp 60% des Bekleidungsumsatzes wurde über Multichannel-Händler generiert. 25% der Umsätze gehen auf das Konto der Online-Marktplätze und 9% wurden von Internet Pure Playern umgesetzt.



Der stationäre Bekleidungsfacheinzelhandel startete hingegen verhalten in das Jahr 2016. Dies belegt das hachmeister + partner Fashion Panel. Unter dem Strich hat sich der stationäre Umsatz für Bekleidung (exklusive Accessoires und Schuhe) um - 3,1% im 1. Quartal 2016 im Vergleich zum VJ reduziert. 

Das h + p Fashion Panel zeigt: Positiv haben sich die Abschriften für Bekleidung im stationären Handel entwickelt. Gemessen an den Herausforderungen durch u. a. vertikale Wettbewerber, Online-Shops von Herstellern und Online-Pure-Playern vor denen der stationäre Fachhandel steht, ist es ein positives Signal, dass sich die Abschriften zu Beginn von 2016 leicht reduziert haben.

Der Endverbraucher lässt sich nicht mehr in eine Schublade stecken, vielmehr vagabundiert er in unterschiedlichen Modegraden und Preisgenres – je nach Anlass. Daher clustert h+p nicht den Endverbraucher, sondern die einzelnen Fashion-Marken in Stilgruppen, um Strukturen und Trends über den stationären Fachhandel ableiten zu können. Im Damen-Segment kann sich im 1. Quartal 2016 allein die Stilgruppe „Modern Woman Mainstream“ behaupten, vor allem getrieben durch „New Mainstream“ Marken, wie z. B. Cartoon, Someday, Yaya und Sojaconcept. Formelle bzw. Business-Sortimente können im Damen-Segment Umsatzzuwächse realisieren. Darunter befindet sich vor allem Kleider mit einem Plus von 11,4% zum VJ. Aber auch Kombi-Hosen, Blazer und Blusen wachsen. Im Herren-Segment ist ein deutlicher Umsatzrückgang bei „klassischen“ Stilgruppen („Modern Classic Premium“ und „Classic Premium“) zu erkennen, während Trendy-Marken ein leichtes Plus verbuchen können.


Über die Studie Interaktiver Handel in Deutschland des bevh

Gemeinsam mit der GIM-Gesellschaft für Innovative Marktforschung führt der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zum vierten Mal in Folge die Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ durch. Von Januar bis Dezember 2016 werden 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2017 nach Abschluss der Umfrage veröffentlicht.

Über das hachmeister + partner Fashion Panel

Bei dem hachmeister + partner Fashion Panel handelt es sich um ein statistisch repräsentatives Scanner-Panel mit hoher Validität. Schwerpunktmäßig wird in diesem Panel die Entwicklung von Multibrand-Händlern des mittleren bis gehobenen Preisgenres erfasst.