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2. bevh-Fachkräftetag: Akademische Ausbildung für digitale Wirtschaft liegt weit hinter dem Bedarf zurück

Durchgängige Qualifikation für die digitale Wirtschaft ist möglich: das Panorama der Ausbildung von der Schule bis zum Master-Abschluss bildete der 2. bevh-Fachkräftetag des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) in Berlin ab. Dennoch zieht der Verband ein kritisches Fazit: Digitale Inhalte haben die Ausbildungsstätten und Hochschulen kaum erreicht. 

Ausgehend vom Leitbild einer stabilen Fachkräfte-Pyramide diskutierten Teilnehmer und Experten über die kaufmännische Grundausbildung im 2018 startenden Beruf „Kaufleute im E-Commerce“ und die daran anschließenden akademischen Ausbildungswege in den digitalen Handel.

Die Beschäftigung mit der Digitalisierung hat die deutschen Hochschulen noch nicht erreicht. Das zeigen erste Erkenntnisse aus dem kommenden, vom bevh erstellten, „Hochschulatlas E-Commerce“. Gerade einmal rund einhundert Studiengänge beschäftigen sich mit der Veränderung, die das Internet auf die Wertschöpfungsprozesse zwischen Industrie und Verbraucher ausübt. Das sind weniger als 1 Prozent aller Bachelor- und Master-Studiengänge in Deutschland und weniger als 5 Prozent der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge.

Für den Hochschulatlas wertet der E-Commerce-Verband die Modulhandbücher und Studienordnungen relevanter Studiengänge an deutschen Universitäten und Fachhochschulen aus. Danach führen knapp zwei Drittel der Lehrangebote, die überhaupt Themen des digitalen Handels umfassen, zum Bachelor-Abschluss. In allen branchenrelevanten Studiengängen liegt der Anteil der Inhalte, die sich wenigstens in Ausschnitten mit E-Commerce beschäftigen, im Mittel bei lediglich 31 Prozent.

Digitalisierung und Bildung haben nicht in allen Wahlprogrammen der großen Parteien den erforderlichen hohen Stellenwert. Dabei besteht ein breiter Konsens, dass die nächste Regierung gerade hier entschieden anpacken muss. Die Deckung des Fachkräftemangels in der digitalen Wirtschaft ist ein wesentlicher Faktor für die Standortattraktivität Deutschlands in der Zukunft,“ so Martin Groß-Albenhausen, stellv. Hauptgeschäftsführer des bevh. „Durch eine Aufhebung des Kooperationsverbots könnten Länder und Kommunen dabei unterstützt werden, flächendeckend in Berufs- und Hochschulen Qualifizierung für die digitale Wirtschaft anzubieten.“

Weitere Informationen Sie unter www.bevh.org/fachkraeftetag  

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