Der amerikanische Unternehmer Aaron Montgomery Ward machte sein Vermögen dadurch, dass er die Landbevölkerung von Chicago aus mit Waren jeglicher Art versorgte – und damit den Universal-Versandhandel in den USA im Jahr 1872 begründete.
Heute und in Deutschland ist Einzelhandel mit privatem und öffentlichem Nahverkehr für jeden bequemer erreichbar als von 150 Jahren in Amerika. Aber der Distanzhandel hat dennoch eine hohe Relevanz als Versorger auf dem Land. Und auffällig ist, wie sehr die Aggregationsfunktion der Marktplätze da punktet, wo die Vielfalt stationären Handels sich mehr und mehr ausdünnt. Rasche Lieferung ohne oder mit nur geringen Mehrkosten, von einer bunten Zahl an Marken und Händlern: Das Angebot der Online-Marktplätze tritt das Erbe von Montgomery Ward an.
Umgekehrt fällt jedoch auf, dass in den Städten, wo der Weg in den nächsten Laden leicht fällt, die stationären Händler am ehesten auch online punkten können. Dabei stoßen sie in der Kundengunst jedoch auch am meisten auf Konkurrenz von Online-Pureplayern. Nicht zuletzt kaufen Städter auch eher direkt beim Hersteller.