bevh startet Beitragsreihe „Einkaufen in Zukunft“
Der Online- und Versandhandel polarisiert - der mediale Diskurs der letzten Zeit ist Beweis genug. Er ist Hoffnungsträger für diejenigen, die in ihm neue Möglichkeiten des Wettbewerbs und des Services sehen und damit Vorteile für die Kunden. Er beschert neuen und etablierten Firmen Wachstumschancen, unter anderem weil sie mit ihren immer neuen Ideen die Logistik Höchstleistungen antreiben. Aber er ist auch Angstmacher für die, die sich um ihre Daten sorgen oder ein ständig wachsendes Verkehrsaufkommen fürchten - möglicherweise sogar in der Luft - und die einer neuen Struktur der Innenstädte skeptisch entgegen sehen.
Dass der E-Commerce oft im Zentrum gesellschaftlicher Debatten steht, ist ein gutes Zeichen. Denn es zeigt: Die Branche bewegt. Dies ist für uns als Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) Anlass, Wissenschaftler, Politiker und Verbände zu fragen, wie sie den E-Commerce sehen. Die Antworten bilden unsere Beitragsreihe „Einkaufen in Zukunft“, die heute startet. Über zwei Monate hinweg veröffentlichen wir jeden Dienstag einen Artikel. Etailment.de wird uns als Medienpartner unterstützen.
Wir freuen uns auf prominente und kritische Köpfe. So konnten wir die Bundesdatenschutzbeauftrage, Frau Andrea Voßhoff gewinnen, die über Datenschutz als Wettbewerbsvorteil schreibt. Außerdem Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, der sich des Themas E-Commerce und Innenstädte annimmt. Die wirtschaftpolitische Seite werden Constantin von Notz aus Sicht der grünen Opposition und Dr. Jens Zimmermann aus der Regierungskoalition beleuchten. Wir werfen zudem den Blick nach China und in die Zukunft – wie sieht der Handel von morgen aus?
Starten wird die Reihe mit dem Beitrag „Der E-Commerce braucht ein europäisches Gesicht“ von Gero Furchheim, Präsident des bevh. Der europäische E-Commerce befindet sich in turbulenten Zeiten. Zwar gibt es einen potentiellen Mark von über 500 Millionen Menschen. Genutzt und bestimmt wird er aber nur von den amerikanischen und bald wohl auch chinesischen Giganten. Bei uns hingegen mahlen die Mühlen langsam: Gerade berät je eine Expertengruppen von Europäischer Kommission und OECD parallel darüber, wie die hiesige Steuergesetzgebung so angepasst werden kann, dass sie die grenzüberschreitende Bestellung und Versendung von Waren fördert statt sie zu behindern.
Der Online- und Versandhandel hat im Jahr 2013 knapp 50 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Im gleichen Jahr wurden 2,66 Milliarden Pakete transportiert - Tendenz steigend. Der E-Commerce ist die Zukunft des Handels und damit ein wichtiger Teil der Zukunft unserer Gesellschaft.