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#bevh_Generationsprojekt - Folge 10: Orion – 40 Jahre sind fast ein halbes Jahrhundert

In unserer Reihe "#bevh_Generationsprojekt" zeigen wir, wie Generationswechsel im Unternehmen oder in der Technologie, in der Organisation und nicht zuletzt bei den Kunden zu Innovation im E-Commerce & Versandhandel geführt haben. Innovationen, die das Verkaufen „auf Distanz“ zum Motor des gesamten Handels gemacht haben. Viel Spaß dabei!


Orions Entwicklung vom guten alten Katalog zum voll digitalisierten Online-Geschäft haben alle im Unternehmen gemeinsam gestaltet. Gepuscht von Protagonisten wie Google und TikTok und natürlich immer smarter angepasst an das mobile Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden. Unser eigener Onlineshop ging bereits 1997 an den Start. Und zwar als einer der ersten E-Commerce-Portale Deutschlands. Damals noch mit einem kleinen Sortiment, streng getrennt von unseren üblichen Versandkatalogen und natürlich mit jeder Menge nackter Haut.

SEX SELLS – das war lange die einfache Formel unserer Branche

Doch wo viel zu holen ist, lässt der Wettbewerb nicht lange auf sich warten: Und so drängten nicht nur neue Anbieter wie EIS.de und Amorelie werbeintensiv auf den Markt, sondern sorgten auch dafür, dass das Thema Erotik immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rückte. Gerade die jüngeren Zielgruppen wünschen sich heute Sex mit greifbarem Mehrwert und sind mit diesem Anspruch auch auf der Suche nach dem passenden Lovetoy. Das zeigt auch der zunehmende Wunsch nach mehr redaktionellem Content, der einem möglichst hochwertig und unterhaltsam die schönste Nebensache der Welt näherbringt – und zwar OHNE, dass man mit hochrotem Kopf verschämt durch die Seiten blättert ...



Was also tun, damit die Liebe noch eine Chance hat?

Was tun, um sich vom Markt abzuheben und den neuen Kundenwünschen gerecht zu werden? Das war die entscheidende Frage, die wir uns bei ORION vor gut fünf Jahren stellten. Und die Herausforderung war immens. Um mit der Marktentwicklung mithalten zu können, mussten wir gerade den Bereich Print ganz neu denken – und zwar ohne die klassischen Elemente wie Gutscheine, Preisstörer und Aktionen außer Acht zu lassen oder gar die notwendige Blickführung durch den Katalog zu vernachlässigen. On top galt es, die Zielgruppe im Alter von 25 bis 35 für ORION zu erobern. Die Bedürfnisse der älteren Stammkunden durften wir dabei natürlich auch nicht aus den Augen verlieren.

Ein Spagat und ein Berg von Arbeit war das, was folgte

Wir hielten inne und fragten uns, wie wir eine so große Aufgabe bloß beginnen sollten. „Schritt für Schritt“ war die Antwort. Denn wie so oft im Leben formt sich ein Weg erst dann, wenn man ihn einfach geht. So begannen wir zu testen: Mit Models aus dem „echten Leben“, die unsere Produkte in neuen Posen und Bildformaten authentischer präsentierten. Mit neuen Texten, die nicht nur die Stärken unseres Sortiments aufzeigten, sondern mit Tipps und Anregungen auch Lust auf Neues machten. Und letztendlich mit einer völlig neuen Art der Kommunikation, bei der sich im ersten Schritt erst klassisch die Geschäftsführerin und später auch die Mitarbeiter für den Katalog ablichten ließen, um ORION im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht zu geben. Es war ein langer und zum Teil auch emotionaler Prozess, indem vieles über Bord geworfen und Ideen immer wieder überarbeitet wurden.

Bei all dem Ausprobieren, dem neu Sondieren und den Umbrüchen wurde eines schnell deutlich: Es sind unsere Mitarbeiter, die ORION zu dem machen, was es ist. Mit ihrem Teamgeist, aber auch mit ihrem Ehrgeiz, die schönste Nebensache der Welt immer noch ein kleines bisschen schöner zu machen. Daher war es für die Neuausrichtung auch einfach nur konsequent, sie in unserem Katalog ganz direkt zu Wort kommen zu lassen. Sehr viele unserer Mitarbeiter hatten etwas zu sagen – sie ließen sich für unser Unternehmen shooten und stehen seitdem auf unseren Expertenseiten den Verbrauchern mit Tipps und Ratschlägen persönlich zur Seite. Ein starkes Statement, das nicht nur die Glaubwürdigkeit von ORION untermauert, sondern auch eine bislang noch nicht ge- kannte Nähe zum Endverbraucher aufbaut.

Aber verkauft sich Kundennähe auch?

Ja, wenn man das klassische Marketing- Handwerk nicht außer Acht lässt. In unserem Fall nehmen grafische Elemente die Leser fast nebenbei an die Hand und mit auf eine sinnliche Reise. Eine gendergerechte Du-Ansprache sorgt für zusätzliche Vertrautheit und eine zeitgemäße Tonalität. Abgerundet wird das Ganze durch emotional aufgeladene Headlines und produktbezogenen Content: Sie bringen die Leser unterhaltsam ins Thema, stellen ihnen die wichtigsten Produkt-Features vor und locken zusätzlich mit konkreten Anwendungsbeispielen.

Fehlte nur noch der Onlinebezug

Schließlich geht gerade bei den jüngeren Zielgruppen nichts mehr ohne einen gewissen digitalen Touch – und der sollte möglichst einfach und intuitiv gehalten sein: Keep it simple, keep it stupid. Unsere Lösung war die Platzierung von QR-Codes auf verschiedenen Seiten des Magalogs. Sie sind mittlerweile mit (fast) jedem Handy einfach und schnell abrufbar und führen so ohne großen Aufwand den Dialog mit den Kunden auf digitaler Ebene weiter – beispielsweise für noch mehr Informationen oder aber auch für die Platzierung weiterer Kaufanreize.

Man sagt, jede Generation hat ihre eigenen Herausforderungen

Früher war es der Aufbruch in eine sexuelle Revolution. Heute stehen wir als Familienunternehmen wachsenden Konzernen gegen- über und müssen immer anspruchsvolleren und kleinteiligeren Zielgruppen gerecht werden. Doch auch wir wachsen mit unseren Aufgaben – und der Aufbruch ins digitale Zeit- alter ermöglicht es uns, potenzielle Kunden über immer mehr Kanäle immer besser zu erreichen. Dass wir sogar zum „Katalog des Jahres“ gekürt wurden, ist ein wichtiger Meilenstein – bestätigt diese besondere Auszeichnung doch, dass wir in Sachen Zukunft auf dem richtigen Weg sind.